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Generationen

generations

Das Original einer Aufzeichnung ist die erste Generation, eine Kopie davon die zweite, eine Kopie von dieser die dritte Generation. Die Problematik der Generationen ergibt sich vor allem bei der Verwendung analoger MAZ-Formate. Dort vermindert sich die Bild- und Tonqualität mit jeder Generation. Das Generationsverhalten ist daher ein wichtiges Qualitätsmerkmal analoger Systeme; bei sehr guten analogen MAZ-Formaten zeigen sich sichtbare Verluste erst ab der 5. Generation. Wie deutlich die Bildqualität tatsächlich sinkt, hängt vom verwendeten MAZ-Format sowie vom Bildinhalt ab. Die Generationsfestigkeit spielt heute aber nur noch eine untergeordnete Rolle, da das Originalmaterial zur Bearbeitung direkt auf ein nichtlineares Schnittsystem übertragen wird.

Ein wesentlicher Vorteil digitaler MAZ-Formate ist die weitgehend gleichbleibende Qualität, auch bei der Erstellung mehrerer Generationen. Je nach MAZ-Format und verwendeter Schnittstelle werden hier 5 bis 10 Generationen ohne sichtbare und hörbare Verluste erreicht. Bei MAZ-Maschinen ohne Videodatenreduktion, wie bei D1 oder D5, sowie bei der Kopierung der digitalen Daten anstatt des digitalen Videosignals können sogar mehr Generationen störungsfrei erreicht bzw. die Originalqualität kann fast vollständig übermittelt werden. Da jede Übertragung mit Fehlern behaftet ist, bleibt die fehlerlose Übertragung nur eine theoretische Vorstellung. Dazu kommt, dass diese MAZ-Formate kaum mehr eingesetzt werden.

Bei digitalen MAZ-Formaten mit Videodatenreduktion hängt die Generationsfestigkeit vor allem auch von der verwendeten Schnittstelle ab. Wird bei jeder Kopie das datenreduzierte Signal wieder in ein SDI-Signal umgesetzt, treten auch hier sichtbare Verluste auf. Fällt dies bei einer Überspielung weg und werden Videocodierformate direkt überspielt, z.B. über die SDTI-Schnittstelle, bleibt die Originalqualität weitgehend erhalten.

Dies gilt auch bei der Überspielung der Daten von Videocodierformaten, z.B. zwischen Festplatten oder anderen Speichermedien. Findet dabei keine Rückwandlung in ein SDI-Signal statt, spricht man von einer nativen Übertragung, die weitgehend verlustfrei ist.

©BET-Fachwörterbuch 1992-2024. Nur für den persönlichen Gebrauch. Jede weitere Verwertung ist untersagt. Geändert am 14.10.2013

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