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Bearbeitung

Unter einer Bearbeitung von Fernsehproduktionen versteht man in der Regel einen nichtlinearen Schnitt, in Einzelfällen auch einen linearen Schnitt. Eine Bearbeitung von Filmmaterial am Filmschneidetisch wird in der Regel nicht mehr durchgeführt, hier wird mit einer elektronischen Kopie des Materials an einem nichtlinearen Schnittsystem gearbeitet.

Die genannten Verfahren bieten – neben dem eigentlichen Schnitt des Materials – eine mehr oder weniger große Auswahl an Effekten. Die mit einem Bildmischpult möglichen Effekte umfassen Mischeffekte, Wipe, Luma Key, Linear Key und Chroma Key. Separate oder in ein Bildmischpult integrierte digitale Videoeffektgeräte ermöglichen eine Veränderung von Größe, Lage, Position und Form von Bildern und zusätzlich eine Reihe spezieller Effekte, wie z.B. das Verpixeln eines Bildes oder verschiedene Verzerrungen. Die Herstellung von Titeln ist die Aufgabe eines Schriftgenerators, die Erstellung von 2D- oder 3D-Grafiken ist wiederum speziellen Grafiksystemen vorbehalten.

Zur Tonbearbeitung werden die beim Schnitt angelegten Töne gemischt und dabei mit einem Kommentar und/oder mit Musik versehen. Je nach Programm wird der fertig geschnittene Beitrag einer Farbkorrektur unterzogen. Alle genannten Funktionen können – je nach Aufwand – in der Software eines nichtlinearen Schnittsystems enthalten sein. Der Herstellername oder der Softwaretyp verrät dabei nichts über die Verfügbarkeit, die Bedienfähigkeit und die Qualität der eingebauten Effekte. Fehlende Tricks können teilweise über ein Plug-in nachgeladen werden. In vielen Fällen werden 2D- oder 3D-Grafiken, eine Farbkorrektur und eine Tonbearbeitung jedoch an separaten, spezialisierten Plätzen gefertigt. Im linearen Schnitt setzt jeder Effekt die Anwesenheit des jeweiligen Gerätes, wie z.B. die eines Bildmischpultes oder eines Schriftgenerators, voraus.

Für alle Effekte jedoch gilt, dass sie eine Produktion nur dann bereichern, wenn sie sich gestalterisch und technisch in die Gesamtwirkung integrieren. Dies hängt aber vor allem von den jeweiligen Personen ab, die diese Geräte bedienen.

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