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File Transfer

Datenübertragung. Dieser aus der Netzwerk- bzw. Computertechnik stammende Begriff wird heute auch für die Übertragung von Video- und Audiomaterial verwendet. Sollen Fernsehbeiträge zwischen Rundfunkanstalten, z.B. für eine spätere Ausstrahlung oder für eine Bearbeitung überspielt werden, müssen diese für einen File Transfer als Datei vorliegen, die in der Regel auf einem Server gespeichert ist.

Liegt das Material auf einem MAZ-Band, z.B. im DigiBeta-Format vor, muss dieses Band in Echtzeit auf einen Server überspielt werden. Die meisten digitalen MAZ-Formate, wie z.B. DVCPRO oder IMX, bieten spezielle Datenschnittstellen wie z.B. SDTI an, über die die Datei in einer kürzeren Zeit als Echtzeit erstellt werden kann. Liegt das Material z.B. auf einer Professional Disc oder auf einem Flash-Speicher handelt es sich bereits um überspielfähige Dateien, die sich rasch auf den Computer übertragen lassen, der den File Transfer organisiert.

Der File Transfer kann über verschiedene Leitungswege abgewickelt werden, da es sich in fast allen Fällen nicht mehr um Videoleitungen, sondern um Datenleitungen handelt. So ist es möglich, Leitungskapazitäten aus den Dauerleitungen wie z.B. dem HYBNET ebenso zu verwenden wie die von ATM-Verbindungen. Ebenfalls ist auch ein File Transfer über das Internet möglich. Entscheidend bei der Auswahl sind die Kosten und die gewünschte Sicherheit. Für alle Leitungswege gilt aber: Weist die Datenleitung eine höhere Kapazität als die Datenrate des Materials auf, so kann die Übertragung in kürzerer als der Echtzeit stattfinden, wie z.B. bei der Datenübertragung über Computernetzwerke zwischen mehreren nichtlinearen Schnittsystemen. Ist die Leitungskapazität, z.B. des Internets, aber nicht so hoch wie die Datenrate des Materials, ist die Übertragungszeit länger als Echtzeit.

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