Audiocodierformat für die Verteilung eines mehrkanaligen Programms über eine zweikanalige Infrastruktur innerhalb der Produktion, beispielsweise über eine AES3-Schnittstelle mit einer Datenrate von 3,072 Megabits pro Sekunde. Eine verbreitete Anwendung ist die Verteilung eines Surround-Programms über Dolby E, jedoch können auch andere unabhängige Tonkanäle mit Dolby E zusammengefasst werden. Damit ist auch eine Speicherung auf digitale MAZ-Formate oder andere Speichermedien möglich, die nur über zwei oder vier Audiokanäle verfügen.
Stehen zwei Audiokanäle mit einer 16 Bit-Quantisierung zur Verfügung, können maximal sechs Signale zusammengefasst werden. Verfügen die beiden Audiokanäle über eine Quantisierung von 20 Bits, können sogar acht Signale in ein Dolby E-Signal datenreduziert werden. Die im Dolby E-Datenstrom verpackten Audiosignale weisen eine 24 Bit-Quantisierung auf. Dolby E-Signale dürfen keinesfalls bearbeitet werden. Eine Spurvertauschung oder die kleinste Pegeländerung machen das Datensignal unbrauchbar, so dass eine Decodierung nicht mehr möglich ist. Eine Unterscheidung über Lautsprecher, ob sich ein Dolby E-Signal decodieren lässt, ist unmöglich. Daher muss zum Abhören ist immer ein Dolby E-Decoder zur Verfügung stehen. Dolby E-Daten werden in Datenpaketen mit einer Länge von 40 ms übertragen. Damit kann es z.B. mit einer Videokreuzschiene geschaltet werden. Vgl. Dolby E Guard Band.
Dolby E-Signale können zusätzlich Metadaten beinhalten, die unter anderem zur Steuerung der Lautstärke beim Zuschauer dienen. Für die Ausstrahlung wird das Dolby E-Signal in ein Dolby Digital-Signal gewandelt. Im Gegensatz zur Consumer-Variante AC3, bleibt Material, das mit Dolby E datenreduziert wurde, weitgehend bearbeitungsfähig und kann mehrfach kaskadiert werden. Vgl. Diskrete Audiosignale.