Online-Lexikon

DVCPRO HD

Digitales MAZ- und Videocodierformat für HD mit 720 und 1080 Zeilen. DVCPRO HD zeichnet ein digitales Komponentensignal nach dem Verfahren 3:1,5:1,5 mit einer 8-Bit-Quantisierung auf. Die Farbauflösung des HD-SDI-Signals mit 4:2:2 wird also nicht vollständig aufgezeichnet. Dadurch ist DVCPRO HD für eine besonders hochwertige Bearbeitung, z.B. für eine Auswertung im Kino, nur eingeschränkt geeignet. Die Datenreduktion nach einem dem JPEG-Standard ähnlichen Verfahren ergibt im Falle der Videonorm 1080i/25 mit einem Datenreduktionsfaktor von 6,7:1 eine Videonettodatenrate von 92 Megabits pro Sekunde. Das Format verarbeitet acht PCM-Töne mit 16 Bits.

Die Bandaufzeichnung geschieht auf Medium- und Large-Kassetten mit einer Magnetbandbreite von ¼ Zoll und einer maximalen Spieldauer von 15 bzw. 46 Minuten. Einige Maschinen arbeiten in einem Longplay-Modus nach dem DVCPRO HD EX-Format. DVCPRO HD-Maschinen können Kassetten der Formate DVCPRO50, DVCPRO, DVCAM und DV abspielen. DVCPRO HD, auch D12 genannt, wurde 2003 von Panasonic in Europa eingeführt und wird bei Rundfunkanstalten und Videoproduktionsfirmen eingesetzt. Es konkurriert mit dem HDCAM-Format.

DVCPRO HD-Maschinen können über SDTI das einmal datenreduzierte Signal wiedergeben. Dadurch ergeben sich bei der Überspielung z.B. auf ein Schnittsystem oder einen Server mehrere Vorteile. Im Gegensatz zur Schnittstelle des HD-SDI-Signals mit einer Videonettodatenrate von bis zu 1000 Megabits pro Sekunde wird Speicherplatz gespart, die native Übertragung geschieht ohne qualitative Verluste.

DVCPRO HD ist ebenfalls ein Videocodierformat. Es kann von Kamerarecordern auf andere Speichermedien wie z.B. auf einen Flash-Speicherkarten P2 oder auf Festplatten aufgezeichnet werden. Dadurch ist auch eine Übertragung im File Transfer-Verfahren, ggf. auch schneller als in Echtzeit möglich.

©BET-Fachwörterbuch 1992-2024. For personal use only. Any further use is prohibited. Change on 14.10.2013

back to list