Digitales MAZ- und Videocodierformat für HD mit 1080 oder 720 Zeilen. HDCAM SR zeichnet ein digitales Komponentensignal oder ein digitales RGB-Signal nach dem Verfahren 4:4:4 mit einer 10-Bit-Quantisierung auf. Die Farbauflösung übertrifft die des HD-SDI-Signals mit 4:2:2. Dadurch ist HDCAM SR-Material für eine besonders hochwertige Bearbeitung, z.B. für eine Auswertung im Kino, geeignet. Die Datenreduktion nach dem MPEG-4/Part 2-Verfahren und dem Simple Studio Profile ergibt im Falle der Videonorm 1080i/25 und 4:4:4 mit einem Datenreduktionsfaktor von 1,75:1 eine Datenrate von 773 Megabits pro Sekunde. Eine zu HDCAM SR SQ alternative Bezeichnung ist MPEG4 SStP 880. Das Format verarbeitet zwölf PCM-Töne mit 24 Bits.
Die Bandaufzeichnung geschieht auf kleine und große Kassetten mit einer Magnetbandbreite von ½ Zoll und einer maximalen Spieldauer von 50 bzw. 155 Minuten. Im High Quality-Modus halbiert sich die Spielzeit. Einige HDCAM SR-Maschinen können auch die Formate HDCAM und Digital Betacam wiedergeben. HDCAM SR wurde 2003 von Sony eingeführt und wird beim Fernsehen vor allem für hochwertige Aufnahmen mit hohem Anspruch an die Bild- und Tonqualität eingesetzt, sowie für Produktionen, die später im Kino ausgewertet werden. Es konkurrierte früher mit dem HD-D5-Verfahren, das aber heute nicht mehr sehr verbreitet ist. Es gibt keine Kamerarecorder des HDCAM SR-Formats.
Eine Übertragung der Signale zwischen zwei HDCAM SR-Maschinen, z.B. auf Server, erfolgt über HD-SDI und im Falle einer Aufzeichnung mit 4:4:4 über Dual Link HD-SDI. Seit 2010 können von einigen Maschinen HDCAM SR-Dateien direkt auf nichtlineare Schnittsysteme übertragen werden. Gleichzeitig wurde das Format HDCAM SR Lite veröffentlicht. Dabei handelt es sich aber um ein reines Videocodierformat, das nicht auf Band aufgezeichnet werden kann.