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BWF

Broadcast Wave Format. 1997 von der EBU eingeführtes Containerformat zur Speicherung digitaler Audiosignale nach dem PCM-Verfahren zum Austausch zwischen verschiedenen Computer-Plattformen. Dabei ist BWF keine Alternative zu WAVE, sondern stellt lediglich verschiedene Erweiterungen zur Verfügung. Grundsätzlich bleibt aber die Struktur einer WAVE-Datei erhalten. Daher sind Dateien mit einer BWF-Erweiterung zu reinen WAVE-Dateien kompatibel.

Zu den für professionelle Zwecke verwendeten Erweiterungen gehören u.a. die Speichermöglichkeit von Metadaten wie z.B. Titel, Datum und Uhrzeit der Programmentstehung sowie eine Zeitreferenz, die für einen Time Code genutzt werden kann. Für spezielle Anwendungen können u.a. auch Zusatzinformationen für die Spielfilmproduktion, Ortsangaben, Angaben zur Qualität und maximalen Pegeln sowie zur Verknüpfung mehrerer Files gespeichert werden. Diese Daten sind in der so genannten Broadcast-Extension – auch „bext“ genannt – enthalten. Kann ein Player diese Erweiterung nicht lesen, ist eine Wiedergabe trotzdem möglich. In der MPEG-Extention „mext“ sind Informationen zu den in einer mit BWF erweiterten WAVE-Datei optional möglichen MPEG-1 Audiodateien enthalten. In der Praxis wird häufig der Audio Layer 2 verwendet. Seit 2001 gibt es eine abwärtskompatible BWF-Version „1“, die gegenüber der ursprünglichen Version „0“ einen UMID-Code enthält.

Die Dateiendung von BWF-Dateien ist weiterhin „.wav“. Die Endung „.bwf“ existiert offiziell nicht und kann in der Praxis dazu führen, dass die Datei nicht abgespielt wird.

Für BWF-Dateien besteht die 4 Gigabyte-Grenze. Damit lässt sich unkomprimiertes, stereofones Audiomaterial mit einer 16-Bit-Quantisierung in einer Länge von sechs Stunden speichern. Bei Dateien mit 24-Bit-Quantisierung reduziert sich die Länge entsprechend auf etwa 4 Stunden. Für längere Programme, die z.B. bei der Aufzeichnung von mehreren Kanälen entstehen, wurde die Erweiterung RIFF64 eingeführt.

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