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JPEG-Standard

1992 von der JPEG standardisiertes Codierformat für Einzelbilder. Zunächst erreicht man durch statistische Maßnahmen, wie z.B. mit DPCM, eine leicht verringerte Datenmenge. Danach werden die Bildinformationen mit DCT weiterverarbeitet und die für das Auge in erster Linie weniger wichtigen diagonalen Bilddetails unterdrückt. Durch weitere Maßnahmen, wie dem Run Length Coding und dem Variable Length Coding entfernt man die unterdrückten Signalanteile und erhält dann eine geringere Datenmenge.

In der Praxis ist ein Datenreduktionsfaktor von maximal 5:1 ohne größere sichtbare Verluste möglich, er kann aber vom Hersteller für verschiedenen Aufgaben angepasst werden. Obwohl JPEG zunächst nur für die Datenreduktion von Einzelbildern geschaffen wurde, wird JPEG jedoch auch bei Bewegtbildern eingesetzt, kann Interlaced Scanning jedoch nicht berücksichtigen. Daher verwenden viele digitale MAZ-Formate zwar dem JPEG-Standard ähnliche, jedoch proprietäre Videocodierformate.

Dabei war Digital Betacam das erste MAZ-Format mit einer dem JPEG-Verfahren ähnlichen Datenreduktion. Der Datenreduktionsfaktor beträgt etwa 2,5:1. Das davon abgeleitete HDCAM arbeitet mit einem Faktor von etwa 4,4:1. Da es keinen gemeinsamen JPEG-Standard für Videosignale gibt, entstehen bei der erneuten Videodatenreduktion eines bereits früher nach einem JPEG-Standard ähnlichen Videocodierformat durch diese Kaskadierung qualitative Verluste. Eine vor allem früher verwendete JPEG-Variante, das Motion-JPEG, wird wegen der wenig effizienten Datenreduktion und der nur bescheidenen Bildqualität kaum noch eingesetzt. Für die Datenreduktion von Bewegtbildern wurden daher die MPEG-Standards entwickelt.

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