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Digitaler Videoeffekt

digital video effect

Manipulation von Videobildern in Lage, Größe und Form. Eine Abgrenzung dieser Effekte von allen anderen stammt aus der Zeit, als sowohl in Live-Sendungen als auch in der Bearbeitung digitale Videoeffekte nur mit so genannten digitalen Videoeffektgeräten möglich war. Sie waren nicht überall standardmäßig vertreten, arbeiteten völlig separat vom Bildmischpult und waren teilweise sogar von einem ganz anderen Hersteller. Dies trifft heute nur noch in eingeschränkter Form für den Live-Betrieb zu. Der Begriff „Digitaler Videoeffekt“ ist daher allenfalls noch ein Ordnungsmerkmal. Bei nichtlinearen Schnittsystemen sind digitale Videoeffekte, ebenso wie Bildmischpulteffekte, über die Bearbeitungssoftware realisiert.

Zu den wichtigsten digitalen Videoeffekten zählen das Verschieben, das Verkleinern und Vergrößern von Bildern, wobei letzteres jedoch immer mit einem Qualitätsverlust verbunden ist. Des Weiteren können die so manipulierten Bilder in die Raumachse gedreht werden, das heißt, sie erhalten eine Tiefenwirkung. Damit lassen sich z.B. räumliche Bilder in den Hintergrund einer Nachrichtenmoderation bringen. Durch die Kombination von zwei oder drei Bildern sind für Schaltkonferenzen Effekte wie z.B. ein Schmetterling oder ein Altar möglich. Diese genannten Effekte sind 2D-Effekte, weil die Bilder selbst immer eben bleiben.

Erst wenn die Bilder selbst in jede beliebige Form verbogen werden, spricht man von 3D-Effekten auch wenn diese Begrifflichkeiten nicht immer eindeutig verwendet werden. Damit lassen sich Bilder in Kugeln oder ähnliche Formen wandeln, die dann geometrisch korrekt abgebildet sind.

Auch alle anderen Effekte, die ein Bildmischpult früher nicht beherrschte, wie z.B. das Aufrastern, Vergröbern von Bildern, Solarisation, Posterization zählten früher zu den digitalen Videoeffekten. Heute ist auch diese Trennung durch die vielfältigen Effektmöglichkeiten nichtlinearer Schnittsysteme nicht mehr aufrechtzuerhalten.

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