Online-Lexikon

DVCPRO50

Digitales MAZ- und Videocodierformat für SD. DVCPRO50 zeichnet ein digitales Komponentensignal nach dem Verfahren 4:2:2 mit einer 8-Bit-Quantisierung auf. Die Datenreduktion nach einem dem JPEG-Standard ähnlichen Verfahren ergibt mit einem Datenreduktionsfaktor von 3,3:1 eine Videonettodatenrate von 50 Megabits pro Sekunde. Durch die höhere Farbauflösung gegenüber dem Format DVCPRO, ist DVCPRO50 durchgängig bearbeitungsfähig. Das Format verarbeitet vier PCM-Töne mit 16 Bits.

Die Bandaufzeichnung geschieht auf Medium- und Large-Kassetten mit einer Magnetbandbreite von ¼ Zoll und einer maximalen Spieldauer von 33 bzw. 66 Minuten. Nur wenige Maschinen sind in der Lage, XL-Kassetten mit bis zu 126 Minuten zu bespielen. DVCPRO50-Maschinen können in der Regel auch die Formate DVCPRO, DVCAM und DV aufzeichnen und wiedergeben. Für den mobilen linearen Schnitt gibt es Laptop-Editoren. DVCPRO50 wurde von Panasonic 1999 in Europa eingeführt, konkurriert mit dem IMX-Format und wird bei einigen Rundfunkanstalten und Videoproduktionsfirmen eingesetzt.

DVCPRO50-Maschinen können über SDTI das einmal datenreduzierte Signal wiedergeben. Dadurch ergeben sich bei der Überspielung z.B. auf ein Schnittsystem oder einen Server mehrere Vorteile. Im Gegensatz zur Schnittstelle des SDI-Signals mit einer Videonettodatenrate von 200 Megabits pro Sekunde wird Speicherplatz gespart, die native Übertragung geschieht ohne qualitative Verluste. Überspielungen zwischen zwei DVCPRO50-Maschinen können ebenfalls nativ in verminderter Echtzeit bewerkstelligt werden.

DVCPRO50 ist ebenfalls ein Videocodierformat. Es kann von Kamerarecordern auf andere Speichermedien wie z.B. auf Flash-Speicherkarten oder auf eine Festplatten aufgezeichnet werden. Dadurch ist auch eine Übertragung im File Transfer-Verfahren, ggf. auch schneller als in Echtzeit möglich.

©BET-Fachwörterbuch 1992-2024. Nur für den persönlichen Gebrauch. Jede weitere Verwertung ist untersagt. Geändert am 14.10.2013

zurück zur Liste